Wissenswertes zu Hämorrhoiden und mehr

Hämorrhoiden am After und nun?

Hämorrhoiden am After, was ist dann zu tun? Meist fallen sie dann erst wirklich auf, wenn sie herausragen und tastbar sind. Aber keine Sorge. Hämorrhoiden sind ein gut durchblutete, schwammartige Gefäßpolster und sie haben sogar eine wichtige Funktion. Sie verhindern zusammen mit der Schließmuskulatur und Beckenbodenmuskulatur, dass keine Gase oder Stuhl unkontrolliert abgehen. Diese gut durchbluteten Gewebekissen hat jeder und sie liegen drei bis vier Zentimeter oberhalb am After und damit genau an der Stelle, wo der Enddarm in den Analkanal übergeht.

Inhaltsverzeichnis

Wie machen sich Hämorrhoiden am After bemerkbar?

In ihrer normalen Funktion schwellen Hämorrhoiden in etwa zur Regulierung des Stuhlgangs ab und wieder an. Erst bei einer untypischen Vergrößerung und Symptomen wie Juckreiz, Nässen, Brennen, Schmerzen sowie Blutungen am After spricht man von einem Hämorrhoidalleiden bzw. symptomatischen Hämorrhoiden. Man unterscheidet zudem von Hämorrhoiden, die im After liegen und solchen die außerhalb sicht- und tastbar werden. Nach aktuellem Stand werden sie dann in die Grade eins bis vier eingeteilt und im schwerem Stadium vier gelten sie nach Definition nicht mehr als von allein rückbildungsfähig.

hämorrhoiden am after

Was sind die Ursachen von Hämorrhoiden-Beschwerden?

Wenn Hämorrhoiden Probleme bereiten ist das kein seltenes Phänomen. Hämorrhoiden sind sehr verbreitet, aber wir wissen nicht genau, wie viele Menschen sie haben. Es wird geschätzt, dass mindestens 80 % der Menschen über 30 Jahre im Laufe ihres Lebens betroffen sind. Eine Studie zeigte, dass fast 39 % der Erwachsenen Hämorrhoiden hatten, und von ihnen hatten etwa 45 % Symptome. Dies zeigt, dass viele Menschen Hämorrhoiden haben könnten, aber nicht alle davon wissen oder darüber sprechen. Es ist eine häufige Krankheit in unserer Gesellschaft, aber es ist auch ein Thema, über das die meisten Leute nicht gerne reden, zudem ein Tabuthema mit hohem Leidensdruck.

Druck spielt eine wichtige Rolle bei Hämorrhoiden. In der heutigen Industrie-Gesellschaft gibt es oft einen starken sozialen Druck. Unser Gesäß und After, welches die Feinkontrolle über den Stuhlgang regelt, wird manchmal durch Dinge wie erhöhten Stress, zu viel Sitzen, zu wenig Bewegung und ungesunde Ernährung belastet. Das kann dazu führen, dass die Regulation des Stuhlgangs gestört wird. Das wiederum ist paradoxerweise ein entscheidender Hinweis darauf, wie es uns persönlich und sozial geht.

Es ist in diesem Zusammenhang wichtig zu verstehen, dass vergrößerte Hämorrhoiden oftmals eben dann entstehen, wenn ein erhöhter Druck im Gefäßsystem des kleinen Beckens entsteht, wie er zum Beispiel als Folge der beschriebenen Umstände, wie in etwa eines ungesunden Lebensstils und zu starkem Pressens während des Stuhlgangs oder während einer Schwangerschaft vorkommen kann.

Sind Hämorrhoiden also als Folge außergewöhnlich ausgeprägt, beginnen typische Symptome, deren Behandlung mit ursächlichen, sanften und konservativen Therapien beginnen kann.

Was passiert wenn Hämorrhoiden aus dem Anus heraustreten und welche Symptome entstehen?

Erst einmal keine Panik. Manchmal treten rektale Blutungen auf, die alarmierend wirken, sie sind jedoch ein typisches Symptom von Hämorrhoiden. Die Beschwerden bei Hämorrhoiden können sehr unterschiedlich sein und umfassen oft ein oder mehrere gleichzeitig auftretende Symptome:

  • Juckreiz
  • Nässen
  • Brennen
  • Druck- und Fremdkörpergefühl
  • Schmerzen
  • Schleim und Stuhlschmieren
  • Blutungen während oder nach dem Stuhlgang

Vergrößerte Hämorrhoiden können aus dem Anus hervortreten und als weiche Knoten sichtbar werden, was als Hämorrhoiden-Vorfall (Hämorrhoidal-Prolaps) bezeichnet wird.

Wenn vergrößerte Hämorrhoiden nässen, können Hautreizungen im Analbereich auftreten, nicht selten entstehen dann sogenannte Analekzeme. Analekzeme sind durch rote und entzündete Haut am After gekennzeichnet, die sich in etwa durch Nässen und Jucken äußern.

Manchmal werden Hämorrhoiden fälschlicherweise mit Marisken und Analthrombosen verwechselt. Marisken sind harmlose Hautläppchen im Bereich des Anus, die normalerweise keine Symptome verursachen und eine Analthrombose ist ein Blutgerinnsel in der Vene am After, kann zwar ebenfalls Jucken und Brennen sowie typischerweise Schmerzen verursachen, sind jedoch leicht von Hämorrhoiden zu unterscheiden, dass sie bläulich-rot gefärbt sind.

Hämorrhoiden-Beschwerden können also durchaus die Lebensqualität beeinflussen, gelten als Tabu-Thema werden deshalb meist verschwiegen. Dabei ist wichtig, dass Hämorrhoidalleiden nicht auszusitzen und verschiedene Therapiemöglichkeiten in Betracht zu ziehen, die bei richtiger Wahl ausgezeichnete Ergebnisse erzielen können.

Welche Therapiemöglichkeiten gegen Hämorrhoiden am After gibt es?

Es ist empfohlen Hämorrhoiden der ersten und zweiten, und manchmal auch noch der dritten Grades, konservativ zu behandeln. Konservativen Therapien zielen darauf ab, dass Symptome wieder abklingen und eine Rückbildung von Hämorrhoiden unterstützt wird.

  • Analdehner: Spezielle Analdehner wie unser Medizinprodukt hämorrPEN mit spezieller Form aus PTFE können den Druck auf die Schwellkörper am Anus gleichmäßig und sanft reduzieren und Schmerzen sowie andere Symptome lindern.
  • Hygiene: Um Reizungen zu minimieren, ist es ratsam, den Analbereich nach dem Stuhlgang sorgfältig mit Wasser, z.B. mit speziellen Po-Duschen wie sensipo® zu reinigen.
  • Sitzbäder: Warme Sitzbäder können Schmerzen und Entzündungen lindern. Tauchen Sie Ihr Gesäß etwa 15 Minuten lang in warmes Wasser. Zusätzliche Inhaltsstoffe wie Eichenrinde, Kamille, Hamamelis, Arnika und/oder Teebaumöl können die Haut beruhigen und bei Nässen und Juckreiz helfen.
  • Topische Behandlungen: Direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen, können Salben oder Zäpfchen bei Hämorrhoiden helfen, Nässen und Juckreiz zu lindern.
  • Vermeidung von Reizstoffen: Stark gewürzte Lebensmittel, Alkohol und Tabak sollten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern können.
  • Ernährung anpassen: Eine ballaststoffreiche Ernährung kann helfen, den Stuhlgang zu erleichtern und Verstopfung zu verhindern. Frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und ausreichend Wasser sind wichtig. Eine Umstellung der Ernährung ist jedoch keine schnelle Behandlung, sondern sollte langfristig erfolgen, um vergrößerte Hämorrhoiden vorzubeugen. Flohsamenschalen im Müsli und ballaststoffreiche Produkte sind empfehlenswert.
  • Richtige Körperhaltung und Bewegung: Eine aufrechte Sitzposition auf der Toilette und die Hockstellung beim Toilettengang können den Enddarm entlasten. Es ist auch ratsam, regelmäßig aufzustehen, um den Druck auf den Analbereich zu verringern. Vermeiden Sie zudem langes Sitzen auf der Toilette. Kraftsportarten, die den Druck der Gefäße im Anus erhöhen, sind nicht förderlich für eine Rückbildung von Hämorrhoiden.

Wenn die Beschwerden durch stark vergrößerte Hämorrhoiden, typischerweise ab Grad 4, wo die Schwellkörper dauerhaft hervortreten und nicht mehr zurückgedrängt werden können, stark sind, reicht oft eine symptomatische Behandlung nicht mehr aus. In solchen Fällen können verschiedene operative Eingriffe erwogen werden.

Eine rechtzeitige Erkennung von Hämorrhoiden ist wichtig, um sie effektiv zu behandeln und Symptome zu lindern. Wenn Sie Anzeichen von Hämorrhoiden bemerken oder sie am Po tastbar werden, sollten Sie nicht zögern und eine Therapie in Erwägung ziehen. Wenn Sie anhaltende Schmerzen, Juckreiz und Blutungen bemerken, ist es wichtig, dass Sie unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen. Außerdem sollten Sie jährlich eine Vorsorgeuntersuchung durchführen lassen, da eine frühzeitige Erkennung von Enddarmerkrankungen die Heilungschancen erhöht.

Fazit

Hämorrhoiden am After können lästige bis starke Beschwerden wie Juckreiz, Nässen, Brennen, Schmerzen und Blutungen verursachen. Sie sind gut durchblutete Gefäßpolster, die etwa drei bis vier Zentimeter oberhalb des Anus liegen und eine wichtige Funktion bei der Kontrolle des Stuhlgangs haben. Um die Beschwerden zu lindern, können konservative Therapien wie Analdehner, Sitzbäder und topische Behandlungen verwendet werden. Eine ballaststoffreiche Ernährung, richtige Körperhaltung und Bewegung sowie die Vermeidung von Reizstoffen können ebenfalls helfen. In schwereren Fällen, besonders ab Grad vier, können operative Eingriffe erforderlich sein. Eine rechtzeitige Erkennung von Hämorrhoiden ist entscheidend, um sie effektiv zu behandeln. Wenn Sie anhaltende Schmerzen, Juckreiz und Blutungen bemerken, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe suchen. Jährliche Vorsorgeuntersuchungen können dazu beitragen, Enddarmerkrankungen frühzeitig zu erkennen und die Heilungschancen zu erhöhen.

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