Hämorrhoiden selbst entfernen ist ein häufiger Wunsch, um das Leiden schnell zu beenden. Doch ist dies auf keinen Fall ratsam. Allgemein sind Hämorrhoiden ein häufiges Problem und es betrifft viele Menschen im Laufe ihres Lebens. Es gilt als Tabuthema, weshalb darüber nicht gerne gesprochen und der Besuch beim Arzt aus Scham vermieden wird. Warum dann nicht einfach Hämorrhoiden selbst entfernen?
Das selbstständige Abbinden der meist Erbse großen Hämorrhoidalknoten kann zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen. Diese Art der Entfernung sollte also nicht selbst, sondern nur durch Fachärzte nach vorheriger Diagnose und Feststellung der Notwendigkeit erfolgen. Es ist also wichtig, dass Sie niemals versuchen, Hämorrhoiden selbst entfernen zu wollen. Es gibt jedoch einige wirksame Therapien, um Hämorrhoiden selbst zu behandeln.
Inhaltsverzeichnis
- Hämorrhoiden selber entfernen ist nicht zu empfehlen
- Was man selbst gegen Hämorrhoiden tun kann
- Vergrößerte Hämorrhoiden selbst behandeln durch physikalische Relaxation
- Verstopfungen und Pressen vermeiden beim Toilettengang
- Salbe, Zäpfchen, Sitzbäder und weitere Hausmittel gegen das Hämorrhoidalleiden
- Hämorrhoiden operativ entfernen ab hohem Schweregrad
- Zusammenfassend: Hämorrhoiden selbst entfernen ist keine Option doch ist eine Selbstbehandlung gegen Symptome und Beschwerden meist hilfreich
Hämorrhoiden selber entfernen ist nicht zu empfehlen
Kann man Hämorrhoiden selbst entfernen? Nein, denn das eigenständige Abbinden einer Hämorrhoide zur Unterbrechung der Blutzufuhr kann zu schwerwiegenden Komplikationen am Ende des Darms führen. Diese Vorgehensweise kann zu starken Blutungen, Infektionen und dauerhaften gesundheitlichen Folgen des Enddarms führen. Jegliche Form der Entfernung der Hämorrhoidalpolster sollte nur von einem Facharzt nach vorheriger Diagnose und Feststellung der Notwendigkeit durchgeführt werden.
Manchmal muss ein Arzt Hämorrhoiden entfernen, besonders wenn sie starke Komplikationen verursachen und Selbsthilfemaßnahmen nicht ausreichen. Kann man noch anders Hämorrhoiden selbst behandeln? Das Hämorrhoidenleiden kann erfreulicherweise dank heutiger effektiver Therapien selbst gut in den Griff bekommen werden.
Was man selbst gegen Hämorrhoiden tun kann
Das Hämorrhoidalleiden selbst zu behandeln ist also keine empfehlenswerte Option, doch gibt einige Selbsthilfemaßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Beschwerden zu lindern und zu behandeln. Dazu gehören eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Sitzbäder mit warmem Wasser und die Verwendung von speziellen, medizinischen Analdehnern sowie Salben oder Zäpfchen. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, das Unbehagen zu lindern und die Heilung zu fördern.
In allen Stadien gibt es effektive Therapien, um dem Hämorrhoidalleidens ein Ende zu setzen, sie haben ihre Vor- und Nachteile, und es kann erfolgsversprechender sein, sie in Kombination anzuwenden.
Vergrößerte Hämorrhoiden selbst behandeln durch physikalische Relaxation
Analdehner, auch bekannt als medizinische Dilatoren, sind speziell entwickelte medizinische Produkte, die dazu dienen, die Muskulatur des Anus sanft zu dehnen und so Hämorrhoiden selbst entfernen oder deren Beschwerden lindern zu können. Diese Form der Therapie zielt auf die physiologischen Aspekte des Analkanals ab und wird daher als eine spezifische Form der Hämorrhoiden Behandlung betrachtet. Unser mehrfach prämiertes Medizinprodukt hämorrPEN® hat eine minimale Form und besteht aus PTFE, haftet dadurch nicht am Gewebe und bietet eine schonende sowie gleichmäßige Dehnung, um den Druck auf die Schwellkörper zu verringern. Dies kann zur Linderung von Schmerzen und anderen damit verbundenen Symptomen beitragen.
Sanfte Dehnung: Analdehner ermöglichen eine kontrollierte und sanfte Dehnung der Analmuskulatur, um Verspannungen zu lösen und die Flexibilität des Analkanals zu verbessern. Dies kann dazu beitragen, dass sich die Gefäßpolster auf natürliche Weise zurückbilden.
Erhöhte Blutzirkulation: Durch die Dehnung wird die Blutzirkulation in der Region angeregt, was die Heilung fördern und Entzündungen reduzieren kann.
Die Verwendung unseres Medizinproduktes, des hämorrPEN®, trägt zur Entspannung des Anus bei und schafft günstige Bedingungen, um Hämorrhoiden selbst entfernen oder die Beschwerden lindern zu können. Dieser Prozess zielt darauf ab, den zusammengezogenen Schließmuskel allmählich zu dehnen. Dadurch wird die Durchblutung der sensiblen Analhaut stimuliert und der Blutstau in den Gefäßpolstern verringert. Darüber hinaus kann die Entspannung des Schließmuskels auch dazu beitragen, Schmerzen zu reduzieren.
Gezielte Muskelentspannung: Analdehner werden sanft und kaum spürbar in den After eingeführt und können gezielt dazu beitragen, die Muskeln zu entspannen, was zur Linderung von Schmerzen und der Symptomatik beiträgt. Dies kann auch dazu führen, dass die geschwollenen Hämorrhoidalknoten abschwellen und sich zurückbilden.
Unterstützung bei der Wiederherstellung: Analdehner können bei Hämorrhoidalleiden ein Bestandteil einer umfassenden Strategie zur Wiederherstellung der Analmuskulatur sein und werden zudem auch bei einer Analfissur empfohlen.
Verstopfungen und Pressen vermeiden beim Toilettengang
Verstopfungen und starkes Pressen beim Stuhlgang sollten bei Hämorrhoiden vermieden werden, da sie das Unbehagen verschlimmern kann, die Möglichkeit zur Heilung reduziert und Behandlung von Hämorrhoidalleiden erschwert. Die Beschwerden treten bei zu starkem Drucken des Stuhls besonders hervor, da der Druck auf die Gefäßwände und die Hämorrhoiden selbst durch den Pressvorgang ansteigt. Der Mastdarm und die bereits ausgeprägte Hämorrhoide reagiert darauf empfindlich und Blut im Stuhl ist dann nicht selten ein Resultat schlechten Stuhlverhaltens.
Eine Verstopfung führt zu hartem Stuhl, der starkes Pressen erfordert und somit einen hohen Druck auf die Hämorrhoiden ausübt. Sind diese dann zu stark ausgeprägt, entstehen erste Symptome, Hautreizungen an der Hämorrhoide selbst sind die Folge. Erst dann liegt eine Erkrankung vor und Jucken, Nässen, Brennen und Schmerzen treten als typische Symptome in der Analregion auf. Zudem kann es zu leichten Blutungen kommen. Eine chronische Verstopfung begünstigt insgesamt die Entstehung von Hämorrhoiden.
Experten empfehlen, den Stuhlgang nicht zu unterdrücken und nur auf die Toilette zu gehen, wenn der Drang dazu besteht. Langes Sitzen auf der Toilette belastet den Beckenboden und begünstigt Hämorrhoiden-Probleme. Daher sollte der Toilettenbesuch kurzgehalten werden, um unnötigen Druck auf die Blutgefäße im Analbereich zu vermeiden.
Salbe, Zäpfchen, Sitzbäder und weitere Hausmittel gegen das Hämorrhoidalleiden
Gegen Hämorrhoiden helfen verschiedene Möglichkeiten und konservative Therapien, insbesondere in den Anfangsstadien, um etwas Linderung der Symptome zu erhalten.
Salben, Zäpfchen mit Hamamelis, Aloe Vera, Zink, Panthenol oder lokal betäubenden Substanzen wie z.B. mit Lidocain oder Kortison sowie Sitzbäder und andere Hausmittel gegen Hämorrhoiden können helfen, indem sie die Symptome insbesondere das Jucken am After lindern. Diese Mittel und Therapien lassen sich mit einem Analdehner kombinieren und können sich in ihrer Wirksamkeit ergänzen.
Bäder mit klarem Wasser oder entzündungshemmenden Zusätzen und Wirkstoffen wie Arnika, Kamille, Eichenrinde oder Teebaumöl können örtlich wohltuend sein, insbesondere Juckreiz oder Brennen lindern. Zudem reinigen sie den entzündlichen Bereich am After, was sich auf die Gefäßpolster beruhigend bis juckreizmindernd auswirken kann. Insbesondere von Grad 1 und 2 kann das ein Versuch zur Regulierung von Juckreiz und Brennen sein.
Flohsamen können die Darmtätigkeit anregen und den Stuhl weicher machen, um den Zwang zu starken Pressens beim Stuhlgang zu reduzieren. Dies optimiert die Verdauung, entlastet die Hämorrhoiden und unterstützt, in Kombination mit geeigneten Therapien, die Möglichkeit, Hämorrhoiden selbst entfernen zu können. Es ist wichtig ausreichend zu trinken über den ganzen Tag verteilt und ausgewogene Ernährung durch viel Ballaststoffe zu gewährleisten, bspw. in Form von Leinsamen und Hülsenfrüchte. Eine regelmäßige Bewegung spielt außerdem eine große Rolle zur Vorbeugung und können den langersehnten Wunsch nach dauerhafter Selbstbehandlung überflüssig zu machen. Raues Toilettenpapier sollte im Bereich der Hämorrhoiden nicht zur Reinigung nach dem Stuhlgang verwendet werden. Stattdessen ist eine sanfte Reinigung mit Wasser, beispielsweise durch Po-Duschen wie sensipo®, schonender für die Hygiene der Intimzone und das Gefäßgeflecht.
Hämorrhoiden operativ entfernen ab hohem Schweregrad
Bei der Entfernung von Hämorrhoiden mittels einer Hämorrhoiden-Operation stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Diese invasiven Eingriffe werden von Proktologen als Spezialist für den Enddarm durchgeführt. Die Entfernung von Hämorrhoiden ist eine der letzten Optionen und sollte nur bei sehr fortgeschrittenen Hämorrhoiden in Frage kommen. Einige zuvor beschriebenen, effektiven Therapien und Nichtchirurgischen Alternativen helfen, um vergrößerte Hämorrhoiden selbst loszuwerden. Eine eine Beratung mit einem vertrauenswürdigem Arzt und sorgfältige Abwägung ist immer ratsam. Einige Verfahren werden nachstehend kurz erläutert.
Konventionelle Hämorrhoidenentfernung: Hier werden die vergrößerten Hämorrhoiden mitsamt der darüber liegenden Schleimhaut segmentweise herausgeschnitten und die Schleimhaut anschließend verschlossen. Hämorrhoiden sind dann entfernt, können keine Symptome mehr hervorrufen, jedoch können bei dieser Methodik auch schwere Komplikationen wie z.B. Inkontinenz die Folge sein. Eine solche Operation, die unter Vollnarkose stattfindet kann ab höherem Stadium (Grad 4) eine Wahl sein. Hämorrhoiden vollständig zu entfernen gilt daher allgemein als umstritten.
Hämorrhoiden veröden: Die Sklerosierung von Hämorrhoiden, auch aus Verödung bezeichnet, ist ein minimalinvasiver Eingriff, der üblicherweise ambulant durchgeführt wird, ohne dass eine Narkose erforderlich ist. Bei diesem Verfahren wird ein sklerosierendes Mittel oberhalb der Hämorrhoiden injiziert, um die Blutzufuhr zu drosseln. Dies führt dazu, dass die krankhaft veränderten Blutgefäße verschlossen werden und dass die Hämorrhoiden sich so zurückbilden. Die Rezidivrate ist bei dieser Therapie jedoch relativ hoch, was ein Wiederauftreten nicht unwahrscheinlich macht.
Gefäßunterbindung mit Gummibändern: Diese Methode wird vor allem bei Hämorrhoiden 2. Grades angewendet. Dabei wird ein kleiner Gummiring über die Hämorrhoiden gestülpt, um die Blutzufuhr abzuschnüren, was die Hämorrhoiden schrumpfen lässt und letztlich zum Absterben des Gewebes führt.
Hämorrhoidenfixation mit Stapler (Verfahren nach Longo): Bei dieser Technik wird ein spezielles Gerät (Stapler) eingeführt, um einen Schleimhautring zu entfernen und die Hämorrhoiden im Analkanal nach oben zu fixieren und den Zufluss zu drosseln. Dadurch Schrumpfen die Hämorrhoiden und die Beschwerden können nachlassen.
Gefäßunterbindung mit Hämorrhoidenraffung (HAL-RAR): Hier wird das zuführende Gefäß unterbunden und die Hämorrhoide eingeengt sowie nach oben gezogen, was mit wenig Schmerzen assoziiert ist und sich für einzelne nicht zu große Hämorrhoiden eignet.
Diese Methoden variieren je nach Schweregrad. Erst wenn kein konventionelle Therapie mehr Abhilfe schaffen kann, sie dauerhaft aus dem After heraustreten und ab höherem Stadium (Grad 3 bis 4), kann ein invasiver und operativer Eingriff erforderlich sein, der mit den individuellen Diagnose des Patienten vereinbar sein sollte.
Zusammenfassend: Hämorrhoiden selbst entfernen ist keine Option doch ist eine Selbstbehandlung gegen Symptome und Beschwerden meist hilfreich
Zusammenfassend ist es nicht ratsam, Hämorrhoiden selbst entfernen zu wollen, da dies zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führen kann. Jegliche Art der Entfernung sollte nur von einem Arzt nach sorgfältiger Diagnose und nach Festlegung der Notwendigkeit erfolgen. Es gibt wirksame Therapien zur Selbstbehandlung von Hämorrhoiden, wie die Umstellung einer ballaststoffreichen Ernährung mit ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, die Verwendung von Mitteln aus der Apotheke gegen erste Symptome sowie physikalisch wirksame Behandlungsmethoden mit speziellen medizinischen Analdehnern. Bei fortgeschrittenen Hämorrhoiden, die sich immer wieder entzünden ist es wichtig, die Symptomatik mit einem Hausarzt oder Facharzt abklären zu lassen. Insbesondere bei anhaltenden Beschwerden ist es trotz Schamempfinden wichtig, den Arzt oder Apotheker anzusprechen und eine geeignete Therapie zu beginnen.
